Doch Immion Schwingentänzer war an diesem Abend nicht auf dem Königlichen Markt aufzufinden. Er war viel Unterwegs gewesen und hatte die Pflichten, die das Handelshaus Quellenglanz mit sich brachte für einige Zeit vernachlässigt. So erhellte Kerzenlicht das offene, einladende Gebäude des Handelskontors, gar nicht weit entfernt vom Tempel der Blutritter, wo Immion über einigen Listen und Mitteilungen brütete. Er würde bald jemanden finden müssen, der die Leitung der Geschäfte übernahm. Der Handel hatte ihm in dem vergangenen Jahr sowohl die Tore nach Silbermond geöffnet als auch einen minderen Wohlstand eingebracht, von dem er Leben konnte. Doch jetzt, wo er das Versteckspiel aufgegeben hatte, wo er sich wieder zu dem bekannte, was so tief in seinem Herzen verankert war, fehlte ihm die Zeit um sich um die Geschäfte zu kümmern.
Aufmerksam und Gewissenhaft arbeitete sich Immion durch die vor ihm liegenden Unterlagen, als ein Gefühl der Unruhe sich in ihm breitmachte. Es fühlte sich an, als sei er am falschen Ort, als würde irgendwo etwas Wichtigeres auf ihn warten. Und in all den Jahren, in denen er sich schon der Führung des Lichtes anvertraut hatte, hatte er gelernt sich auf seine intuitiven Eingebungen zu verlassen. Behutsam legte er die Unterlagen zur Seite und schlenderte gelassen auf die Straße. Er war neugierig, was diese Nacht wohl bringen mochte.