Anzahl der Beiträge : 543 Anmeldedatum : 09.07.08 Ort : Karlsruhe
Charakter der Figur Charakterbeschreibung: Priesterin des Lichts, Ordensritterin
Thema: [Mensch] Leah Keris Mentega Fr März 06, 2009 1:17 am
Ort: Schlingendorntal Zeit: vor ziemlich genau 20 Jahren
Ein kleines Mädchen steht im Türrahmen einer kleinen Holzhütte. Durch Dschungelrankenpflanzen und viel Gestrüpp getarnt, fällt diese kaum in dem undurchdringlichen Grün auf. Mit großen Augen starrt die Kleine in die Ferne. Eine Hand hält sie sich schirmartig vor die Augen, die andere umklammert fest eine Strohpuppe, die mit den spitzen Ohren und der grünen Einfärbung nur zu deutlich an einen Troll erinnert. Das Mädchen selbst hat sehr dunkle Haut und sehr zerzauste schwarze Haare, die ungeschickt geflochten an ihren Schultern herabhängen. Sie ist in ein einfaches, sehr verwaschenes grünes Leinenkleid gekleidet, welches ihr bis zu den Knien reicht. Aus der Ferne hört man ein lautes Geräusch, Schwerter, die sich durch das Gestrüpp schlagen, Männer, die laut keuchen. Ängstlich stellt sich das Mädchen auf die Zehenspitzen, hält sich am Türrahmen fest und versucht vergebens etwas in der Ferne zu erkennen. Das Keuchen wird lauter, plötzlich sieht man sie... drei Männer, alle blutüberströhmt und verschwitzt, bahnen sich ihren Weg vor zur Hütte. Zwei davon schleifen eine Bahre hinter sich her, auf der eine weitere Gestalt zu sehen ist. "Rein mit dir Kleine, aber schnell!" Das Mädchen gehorcht ohne zu fragen, binnen weniger Sekunden ist sie im dunklen Inneren der Hütte verschwunden. Erschöpft lassen sich die Männer um den Feuerkreis vor der Hütte fallen. Keiner sagt etwas, tonlos und die Gesichter blanken Horror widerspiegelnd sitzen sie da, rühren sich nicht, nur leises Keuchen und Schnaufen ist hörbar. Die Gestalt auf der Bahre rührt sich nicht, seltsam schlaff liegt sie da.
In der Hütte kauert sich das kleine Mädchen an die Wand, versucht durch ein kleines Loch im Holz etwas von draussen zu erkennen. Immer noch ängstlich presst sie ihre Puppe an die Brust, streicht mit den Händen immer wieder über den spitzohrigen Kopf...
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Ein paar Jahre früher...
Der Mann, der am Lagerfeuer vor seiner kleinen Holzhütte sitzt, die an den Körper gezogen und die Ellenbogen darauf stützt, das dunkle, von der Sonne gebräunte und schon leicht faltige Gesicht in den großen, schwieligen Händen verbirgt, wiegt den Oberkörper leicht nach vorn und zurück, immer wieder bewegt sich sein Körper, wie im Takt einer nur Melodie, die nur für ihn hörbar ist.
Der Dschungel ist laut des Nachts. Summende Insekten schwirren umher, werden von einzelnen Lichtstrahlen der Lagerfeuer angezogen, Schlange gleiten über den feuchten Boden, zischende Laute von sich gebend, wenn Beute in der Nähe wahrgenommen wird. Panther und Tiger setzen behutsam eine Pfote vor die andere durch das grüne Gestrüpp, ab und zu dringt ein Knurren durch die hohen Bäume. Eine Bande Affen schwingt sich an den von den Urwaldriesen hängenden Lianen hin und her und von weitem hört man die schreienden, gurgelnden Laute von kleinen Säugetieren, die gerade ihr Leben lassen mussten. Das Feuer knistert, der letzte Ast fängt eine Flamme auf, das Ende glüht und die Augen des Mannes richten sich darauf. Erfrischend kalt ist es, nach einem viel zu langem schwülen Tag, an dem die Hitze und die beinahe betäubende Luftfeuchtigkeit allen Lebewesen zu schaffen machte. "Es ist wie damals" hört man den Mann vor sich hinmurmeln, "wie damals, als sie sie zu mir brachten. Wo sie wohl sind? Was wäre gewesen, hätte man sie nicht zu mir gebracht?" Während das Feuer langsam schwächer wird, wickelt sich der Mann in eine alte, kratzige Wolldecke und fährt mit dem Zeigefinger der rechten Hand in der Asche herum. Erinnerungen.
Tatsächlich war es eine Nacht wie diese gewesen. Vor fünf Jahren, so erinnert er sich, schlug er sich mit einigen anderen Jägern durch den Wald. Gekleidet in leichte, enganliegende Stoffrüstung, die Oberschenkel, Arme und der Brustkorb mit einer bequemen Lederrüstung bedeckt und einem großen Messer in der Hand, den Bogen auf dem Rücken, hatte er sich den Weg mitten durch den dichten Wald gebahnt. Die rechte Hand arbeitet, ausholen, schwingen, das Messer festhalten und das dichte Gras vor ihm beseitigen. Er hätte sich besser noch schleifen sollen, denkt er bei sich, und verflucht seine Gedankenlosigkeit. Es musste auch so gehen, die Vorräte waren knapp geworden und ein paar Felle würden die kärgliche Behausung etwas wohnlicher machen. Niemals...würde er zurückkehren könne, soviel wusste er. Niemals mehr die Behaglichkeit eines Hauses genießen, nicht den Klang der Menschen, die durch die Straßen gingen und über ihr alltägliches Leben plauderten, niemals mehr einen heissen grünen Tee trinken, niemals mehr...Pfeiffentabak. Mit einem Seufzen greift er sich an die geschwungene und mit Schnitzereien verzierte Pfeife, die an einem Lederhalsband um seinen Hals baumelt. Kopfschütteln. Nein, weiter. Immer weiter schlagen sie sich den Weg durch den Dschungel, zu hören sind nur die Geräusche des Waldes, und das unterdrückte Keuchen der Männer. Plötzlich erstarren sie, alle vier. Das Geräusch was sie hören, gehört nicht hierher. Ein Surren, Summen, aber nicht gleich der Insekten, die um ein Feuer herumschwirren, anders...vibrierend. Sie ducken sich, suchen instinktiv Schutz hinter dem hohen Gras, einem alten, von riesigen Käfern bedeckten Baumstumpf. Sehen können sie nichts, nur die sie umgebende Wand aus Grün, Bäume, Kletterpflanzen, Getrüpp, das Gras.
Rawiya Gardienne du château
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Thema: Re: [Mensch] Leah Keris Mentega Fr März 06, 2009 1:27 am
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Rawiya Gardienne du château
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Thema: Re: [Mensch] Leah Keris Mentega Fr März 06, 2009 1:37 am
Die letzten Tage waren schlimm gewesen. Der enttäuschte und zugleich besorgte Blick von Myrianus ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, das abfällige Kopfschüttelns Vinzents, und die Gutmütigkeit, mit der Gerwurlf ihre Entschuldigung akzeptiert hatte...Marera...allein der Gedanke, dass die Magierin sie in einem solchen Zustand sehen hatte können, war einfach nur schrecklich. Grübelnd sitzt Leah in Sturmwind im Garten der Burg, ständig an einem Manatrank nippend. Schließlich einen Entschluß fassend, läuft sie in Richtung eines Burgzimmers davon. Dort angekommen tuschelt sie mit einer Abgesandten der Hochelfen, dann schreibt sie etwas auf ein Stück Pergament, gibt es der blonden Elfe. "Hoffentlich habt ihr recht...hoffentlich", sagt sie, und verlässt mit neuem Mut die Burg.
Arathi Hochland, einen Tag später. Ein kleiner verlassener Bauernhof. Es ist Abends. Von draußen ist ein kleiner Aufschrei und ein lautes Maunzen hören, anschließend wie wenn etwas hartes auf den Boden fällt. "Oh nein, das wollte ich nicht"...sagt sie niedergeschlagen, blickt auf die tiefgefrorene Katze, die vor ihr auf dem Boden liegt. Als sie den Mut fasst, und die kleine Zwergenbehausung betritt, spürt sie eine schlange, scharfe Klinge am Hals. Starr vor schreck rührt sie sich nicht, starrt den gutaussehenden, hochgewachsenen Hochelfen an, der sie misstrauisch mustert, angespannt und bereit, zu reagieren falls notwendig. Ängstlich, aber doch etwas neugierig mustert sie ihn:
[Immions Flag] Das Erste, was an dem Elfen wohl auffällt, sind seine blau leuchtenden Augen, die ihn als Hochelfen ausweisen. Immion ist für sein Volk von durchschnittlicher Größe. Er ist durchtrainiert und muskulös, was aber dank seines sehnigen Körperbaus bereits unter normaler Kleidung nur dem sehr aufmerksamen Beobachter nicht entgeht.Der Großteil seiner weißblonden Haarpracht ist Schulterlang gehalten, nur einzelne Stränen sind deutlich Länger, hängen ihm lose im Wind tanzend über die Schultern, oder sind mit kunstvollen, silbernen Haarklammern fixiert. Sein Gesicht, von edlen Zügen bestimmt, ist von zeitloser Schönheit. Nicht ein Hauch von Bartwuchs ist zu erkennen und in Verbindung mit seinem meist offenem, heiterem Ausdruck erweckt er den Eindruck eines verspielten Jünglings, dem man auch eine gewisse Naivität zusprechen mag. Wer allerdings tief in seine Augen schaut, der wird darin die Weisheit und Erfahrung etlicher Jahrzehnte finden. Seine Bewegungen sind anmutig und geschmeidig, jeder Schritt scheint wohl überlegt, so würde er sich nicht bloß fortbewegen, sondern einen für den Betrachter einstudierten Tanz vollführen. Seine Stimme ist Glockenhell, melodisch und klar, er gebraucht sie in aller Ruhe, lässt sich Zeit beim sprechen und legt Wert auf Pausen um seinen Worten die Zeit zu geben richtig zu wirken. Er trägt, meist gut verstaut unter einen oder mehreren Kleidungsschichten, ein Amulett mit dem Zeichen des Lichtes.
Er mustert sie erneut von oben bis unten. "Lady Mentega?" Sein Gemeinsprache ist makellos, problemlos zu verstehen. Leah nickt hastig, sieht immer noch erschrocken zu dem Schwert. "Ja das bin ich...nennt mich bitte Leah..." Ihre Hände zittern deutlich, schnell presst sie diese an ihre Hüfte, immer noch den Elfen ansehend. Immion entspannt sich sichtlich, zieht die Klinge weg von ihrem Hals und lässt sie zielsicher in der Schwertscheide auf seinem Rücken gleiten. "Verzeiht meine feindseelige Begrüßung *er macht eine kleine Pause* ...Leah. Ich bin Immion Schwingentänzer. Lady Morgenhauch sagte, ihr könntet meine Hilfe brauchen?"
Leah wirkt deutlich erleichtert, als er das Schwert von ihrem Hals entfernt, wobei das Zittern ihrer Hände nicht nachlässt. "Ich *kleine Pause* brauche tatsächlich Hilfe..." "Wollt ihr euch setzen?" Er deutet einladend auf einen Stuhl hinter ihm. "Ja gern." Sie geht zu dem Stuhl hinüber und lässt sich deutlich erschöpft auf diesem nieder, stellt einen kleinen Rucksack neben sich auf den Boden. Gebannt sieht sie den Elfen an, der sich mit fließenden Bewegungen dem Tisch nähert, und sich lässig, aber immer noch vorsichtig auf dem Stuhl niederlässt. "Hochelfen" denkt sie, "mir ist nie aufgefallen was für schöne Gesichter sie haben..."
Immion legt seinen Schwertgurt ab und lehnt ihn, immer in Griffweite an den Tisch. "Mir wurde euer Problem knapp geschildert Dennoch würde mich eure Version der Geschehennisse sehr interessieren, wenn ihr keine Einwände habt?" Ihr scheint das unangenehm zu sein, meidet seinen Blick. Um das Zittern der Hände zu verbergen hält sie diese immer unter dem Tisch.
"Ja...nun...das war so: Vor einiger Zeit habe ich..die Kontrolle über meine Kräfte verloren. Immer ein Portal nach dem anderen ist mir aufgegangen, ich konnte irgendwie nicht mehr damit aufhören. Und jetzt...jetzt...mir fällt es schwer mit dem Magiewirken aufzuhören, ich fühle mich ständig so leer, und *leise, beschämt* wollte sogar schon zu den Blutelfen, um herauszufinden wie die...damit umgehen... Manchmal ist es so schlimm, dass es fast schon schmerzt, und ich in dem Moment alles tun würde...gestern habe ich beinahe einen Freund von mir angegriffen deswegen...nun ja..ich ...schaffe das nicht alleine"*leise*.
Immion schaut sie mitfühlend an, er scheint eine gewisse Ruhe auszustrahlen. Dann greift er in eine seiner Gürteltaschen und holt einen leuchtenden blauen Stein hervor und legt ihn vor ihr auf den Tisch. Sie fährt fort: "Ich kann nicht einmal mehr Nächte durchschlafen ohne...aufzuwachen und irgendwelche Zauber zu wirken..und danach geht es wieder von vorne los...nur eine Nacht konnte ich durchschlafen, weil ein befreundeter Paladin...ich weiß nicht was er tat..aber es hat mich schlafen lassen..." Dann guckt sie dann auf den blauen Stein, siehtn ihn fragend an. Er erwidert: "Das ist, wie die Blutelfen damit umgehen, sie suchen gierig nach allen Formen magischer Energie und verzehren diese. Allerdings...bin ich mir nicht sicher ob euer Problem damit lösbar ist. Mein Volk verspürt keine Sucht danach Magie anzuwenden, lediglich brauchen wir Magische Energie um bei klarem Verstand zu bleiben, wir sind süchtig danach Energie zu konsumieren." Bei den Worten senkt er kurz den Blick.
Sie seufzt, und als sie weiterspricht klingt sie ziemlich verzweifelt: "Ich weiß nur nicht was damit angefangen hat...ob es der Drang war Magie anzuwenden...oder der Drang nach magischer Energie..und dann die Anwendung von Magie...bitte...bitte helft mir..ich weiß nicht mehr weiter." "Wir finden eine Lösung, habt Vertrauen. Versucht zu allererst die gespeicherte Energie aus diesem Stein zu absorbieren. Schauen wir ob dass euren Zustand lindert. Keine Sorge, es ist reine Arkane Magie, keine Neethermagie." Sie greift zögernd nach dem Stein, dreht ihn ein paar Mal in ihren Händen, die so stark zittern, dass sie den Stein fast fallen lässt. "Und...und das hilft...ja?" "Meinen Brüdern hilft es.", meint er, und nickt ihr aufmunternd zu. Sie konzentriert sich auf den Stein, versucht wohl die gespeicherte Energie aus diesem zu ziehen. Ihre Augen schimmern etwas dabei, und sie scheint alles um sich herum zu vergessen. Er beobachtet sie dabei aufmerksam. Sie starrt wie gebannt auf den Stein in ihren Händen. Plötzlich scheint das Zittern ihrer Hände nachzulassen, und sie seufzt - vielleicht aus Erleichterung - auf. Währenddessen beobachtet er sie weiterhin, wartet geduldig das Geschehen ab. Leise sagt sie: "Besser...viel besser." Sie lässt sich an die Stuhllehne sinken, atmet einmal tief durch, bevor sie ihn das erste Mal offen ansieht. "Ich danke euch...aber...wie lange wird das halten?" "So genau lässt sich das nicht sagen, 12 Stunden, vielleicht einen Tag. Es wird sich zeigen müssen." Sie nickt, wirkt etwas enttäuscht.
"Ich habe...so etwas ähnliches schon einmal versucht..aber...also nun...jemand Bekanntes gab mir ein Blutjuwel von den Blutelfen vor einigen Tagen..." Bei ihren Worten sieht sie beschämt beiseite. Ohne jedliche Veränderung in Mimik oder Gestik erwidert er: "Hat es geholfen?" Sie schüttelt den Kopf. "Es ... hat mir nicht gut getan...für den Moment beruhigte es..aber ich bin froh, dass ein Freund von mir es zerstört, und eine Bekannte von mir die Splitter entfernt hat. Das war...keine gute Magie."
Sie tauschen noch ein paar Sätze aus, bevor sich Leah wieder gen Menethil verabschiedet. Müde ist sie während des Fluges, teleportieren traut sie sich schon lange nicht mehr. "Wenn das mal hilft..."